Dorferneuerung
Pilotprojekt für eine nachhaltige Leerstandsbeseitigung

(10. April 2024) Gebenbach – Die Ortsmitte Gebenbach wandelt sich. Wie in vielen anderen Orten der Oberpfalz verlieren die traditionellen landwirtschaftlichen Hofstellen ihre wirtschaftliche Bedeutung. Dem gegenüber stehen Bedarfe an neuen Wohn- und Übernachtungsangeboten, an Räumen zum Arbeiten oder auch für Kultur- und Freizeitnutzungen.

Am 16. April 2024 werden in einer öffentlichen Abschlusspräsentation ab 18.30 Uhr sieben Konzepte für die Weiterentwicklung Gebenbacher Hofstellen im Gasthof „Blaue Traube“ (Hauptstraße 16) präsentiert. Die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen. Mit dieser Veranstaltung endet ein beispielhafter Prozess zur Revitalisierung untergenutzter Hofstellen und folglich der gesamten Ortsmitte. Diesen hatte die Gemeinde Gebenbach zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz im Jahr 2021 mit dem Innenentwicklungskonzept unter dem Titel „Neue Mischung im Stadel“ gestartet.

Innovative Ideen und neue Nutzung für die Hofstellen
Nach einer Interessensabfrage meldeten sich sieben Eigentümer für eine Machbarkeitsstudie an. Für jede Hofstelle wurde jeweils ein ausgewähltes, hochkarätiges Architekturbüro beauftragt, ein Umnutzungskonzept zu erarbeiten. Im Austausch zwischen Eigentümern und Architekten entstanden innovative Ideen, die einerseits das Entwicklungspotenzial für die jeweiligen Hofstellen und andererseits für ganz Gebenbach deutlich machen. So wurden Nutzungsideen wie beispielsweise ein Repaircafé neben einem „Werkstall“, Coworking-Räume, Gästezimmer, ein Garten für "alte", lokal typische Pflanzensorten, Wohnungsangebote für kleine Haushalte, Wohngemeinschaften, junge Menschen und Familien sowie Senioren oder ein Oldtimermuseum ausgearbeitet. Eine mögliche Verlagerung des Pfarrsaals eröffnet zudem die Möglichkeit, die Ortsmitte als kulturelles Zentrum, sowohl im Freiraum als auch durch ein attraktives Raumangebot, weiterzuentwickeln.

Auf Ebene des Innenentwicklungskonzeptes werden die verschiedenen Konzeptansätze in einen inhaltlichen und funktionalen Gesamtzusammenhang gebracht. Die Finanzierung der Machbarkeitsstudien ist im Rahmen der Erarbeitung des Innenentwicklungskonzeptes durch das ALE Oberpfalz im Zuge der Dorferneuerung Gebenbach gesichert.

Begleitet wurde der Prozess durch ein Fachgremium, welches sich aus externen Experten – Prof. Markus Emde von der Fakultät Architektur der OTH Regensburg und Wilhelm Koch, Künstler und Designer aus Amberg –, Vertretern des ALE Oberpfalz und der Lokalpolitik zusammensetzte.

Die Veranstaltung markiert den Abschluss des Modellprojekts mit den einzelnen Machbarkeitsstudien, die von den Architekturbüros gemeinsam mit den Eigentümern vorgestellt werden. Gleichzeitig ist damit aber die Hoffnung verbunden, dass einzelne Projektideen weiterentwickelt werden und in die Umsetzung kommen. Die Gemeinde hat zumindest mit dem Innenentwicklungskonzept und dem beschlossenen Sanierungsgebiet „Zentrum Gebenbach“ die Voraussetzungen für eine mögliche Förderung der Projekte geschaffen.

Nach der Veranstaltung werden die Projekte in Form einer Ausstellung noch mindestens eine Woche lang im Gebenbacher Rathaus für Interessierte zu sehen sein.