Ein Stück dörfliches Kulturgut
Wie das „Millibänkle“ in Sulzdorf Frauen zusammenführt

Gruppenbild der Damen, die beim „Millibänkle“ zusammenkommenZoombild vorhanden

Sammlung Brigitte Höß

(20. November – Kaisheim-Sulzdorf) Es erinnert an ein Stück dörfliches Kulturgut: Das „Millibänkle“. Seit mittlerweile zehn Jahren führt es in Sulzdorf bei Kaisheim Frauen zusammen. „Wir sind nun schon ein wenig stolz, den Frauentreff Millibänkle auch über die Zwangspause während der Corona-Pandemie hinüber gerettet zu haben und jetzt auf zehn Jahre ‚Millibänkle‘ blicken zu können“, so Initiatorin Brigitte Höß.

Das Millibänkle ist aus dem Arbeitskreis Soziales im Rahmen der Dorferneuerung im Kaisheimer Ortsteil Sulzdorf entstanden. „Ein Treffpunkt für Frauen“, sagt Brigitte Höß, die vor zehn Jahren maßgebliche Initiatorin war. Der Name rührt aus der Zeit, als die Landwirtschaft noch eine umfassende Rolle im Dorf spielte. „Die Bauern brachten nach dem Melken die Milch zum Millibänkle und von dort wurde sie vom Milchauto abgeholt“, erinnerte sich Höß an ein Stück Vergangenheit. Damals trafen sich die Frauen täglich am Millibänkle beim Milchabliefern. Unbewusst für viele übernahm das Millibänkle eine wichtige gesellschaftliche und soziale Funktion. Die Frauen kamen ins Gespräch und tauschten sich aus.

Ein Gesteck mit bemalten Steinen zum 5- und 10-jährigen Bestehen des „MillibänkleZoombild vorhanden

Sammlung Brigitte Höß

Raum für Gespräche
„Wir erinnerten uns seinerzeit in der Arbeitskreistätigkeit an diese alte Tradition“, so Höß. Zudem kamen sie zu dem Ergebnis, dass es im Dorf für Männer Treffpunkte wie Stammtisch oder am Sportplatz gab, aber eben nichts für Frauen. Als niedrigschwelliges Angebot gibt es kein strukturiertes Programm beim Frauentreff „Millibänkle“ außer Kaffee, Kuchen und Singen. „Das Millibänkle soll vor allem Raum für Gespräche geben“, so Höß. Die Frauen treffen sich einmal im Monat an einem Dienstag von 14:30 Uhr bis ca. 17:30 Uhr, einmal im Jahr wird ein gemeinsamer Ausflug organisiert.
Das Ganze begann im Pfarrheim. Seit Sommer treffen sich die Frauen in der ehemaligen Schule in den Privaträumen von Brigitte Höß und ihrem Ehemann. Zum Treffpunkt kommen meist eher ältere Frauen. Doch teilnehmen können alle. „Wir halten unseren Treff solange aufrecht, solange Interesse besteht.“