Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Mehr Platz für das Wasser: Startschuss für boden:ständig in Buchschwabach gefallen

Sieben Männer und eine Frau haben sich zu einem Termin im Rathaus von Roßtal getroffen, um eine Urkunde zu übergeben.Zoombild vorhanden

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Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
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(30. Januar 2023) Roßtal. Mehr Schutz bei Unwetter: Im Rathaus ist der Startschuss für die Initiative boden:ständig gefallen. Im Juni vor acht Jahren hatte im Ortsteil Buchschwabach ein Unwetter heftige Regenfälle mit sich gebracht. Das Wasser stand im Ortskern zum Teil kniehoch, 20 Keller liefen voll und die Bundesstraße war stundenlang gesperrt. Um in Buchschwabach in Zukunft besser für Unwetter gerüstet zu sein, arbeitet die Marktgemeinde zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken in der Initiative boden:ständig zusammen. Ziel ist, die Erosion von Ackerböden zu verringern, das Abfließen in den Feldern mit weniger Schäden zu gestalten und den Eintrag von Schlamm in Gewässer möglichst zu verhindern.

Die Flurneuordnung erstreckt sich auf zwei Bereiche westlich und östlich der Ortschaft Buchschwabach. Geplant sind vier Regenrückhalte-Becken auf einer Fläche von rund zwei Hektar. Das aus den Becken langsamer weiterfließende Wasser enthält wesentlich geringere Schlammanteile. „Das ist ein Meilenstein für Buchschwabach“, sagte Wolfgang Zilker, Abteilungsleiter beim Amt für Ländliche Entwicklung, bei der Übergabe der Urkunde zur Flurneuordnung an Bürgermeister Rainer Gegner. „Es ist kein Hochwasserschutz, sondern ein Mosaikstein, ein Restrisiko bleibt.“ Angela Hofmockel arbeitet in der Bauverwaltung der Marktgemeinde, sie wohnt in Buchschwabach und brachte den Stein für boden:ständig ins Rollen.

Zehn Eigentümerinnen und Eigentümer sind auf einer Fläche von 27 Hektar an der Flurneuordnung beteiligt. „Manche Landwirte machen jetzt schon was mit der Anlage von Grünstreifen“, sagte der Rathauschef von Roßtal. Wolfgang Zilker dankte ihnen für ihre Bereitschaft, freiwillig Land abzugeben oder zu tauschen. Bereits im Vorfeld gelang es, die Flächen für die Maßnahmen zu erwerben. „Es waren zum Teil schwierige Verhandlungen“, sagte Johann Hausmann vom Ingenieurbüro Christofori & Partner aus Heilsbronn. Das Wichtigste für einen Landwirt sei sein Eigentum, so Jakob Meier, Projektkoordinator von boden:ständig.

Die Eigentümer bilden die Teilnehmergemeinschaft. Als nächster Schritt stehe die Wahl eines Vorstands an, warf Markus Dohrer, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft und Bauoberrat beim Amt für Ländliche Entwicklung, den Blick voraus. Die geschätzten Kosten für die Maßnahmen liegen bei 900.000 Euro, vom Freistaat Bayern und Bund kommen Zuschüsse in Höhe von knapp 675.000 Euro.