Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken feiert 100. Geburtstag mit „Tag der offenen Tür“

(26. Juli 2023) Ansbach. Hunderte Besucher haben sich auf dem Gelände und im Gebäude des Amts für Ländliche Entwicklung getummelt. Der Grund: Die Behörde feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag und hat deshalb einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Politiker, Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden, Behörden, Institutionen, Verbände und interessierte Bürgerinnen und Bürgern bekamen einen Einblick in die breite Palette von Aufgaben der Behörde in der Philipp-Zorn-Straße 37. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigten die aktuellen Instrumente und Initiativen der Ländlichen Entwicklung und wie sie diese zusammen mit den Partnern einsetzen. Daneben gab es ein buntes Programm unter anderem mit Kunst, Kulinarik, Kino und Kinderspaß.

Grußworte im Festzelt kamen von Bezirkstagspräsident Armin Kroder, Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Dr. Birgit Kreß, Bezirksverbandsvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags und Otto Schaudig, Stellvertreter von Ansbachs Oberbürgermeister Thomas Deffner. Zahlreiche Weggefährten der Behörde und Mitarbeiter waren im Festzelt dabei. Der Entwurf des Bundeshaushalts sehe Mittelkürzungen vor, stellte Birgit Kreß fest. Für die Ländliche Entwicklung in Bayern bedeute das 50 Millionen Euro weniger. Für das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken mache das ein Minus von sieben Millionen Euro, so Wolfgang Neukirchner, der Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. „Damit fehlen ein Drittel unserer Fördermittel“, erklärte der Behördenleiter. „Mein Appell an alle Anwesenden: Setzen Sie sich bitte ein, dass es nicht so schlimm kommt.“

Nach dem offiziellen Teil enthüllten Amtschef Wolfgang Neukirchner, Kunstlehrer Markus Albrecht und Stefan Exner, Schulleiter des Gymnasiums Carolinum, ein raumfüllendes Kunstwerk im Gebäude, das mit „Neu-Ordnung“ überschrieben ist. Zum runden Geburtstag hatten Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse unter der Leitung von Markus Albrecht das Werk gefertigt. Im Vorfeld hatten sich die Schüler mit der Arbeit der Behörde auseinandergesetzt. Dieses Kunstwerk soll ein Anfang sein – ein Pilotprojekt sozusagen: „Wir möchten gerne den Staffelstab der Zusammenarbeit mit der Jugend an unsere Integrierten Ländlichen Entwicklungen, unsere Dorferneuerungen und Flurneuordnungen weiterreichen – die Jugend zu Akteuren im und für den ländlichen Raum machen“, sagte Amtsleiter Wolfgang Neukirchner bei der Enthüllung.

Die Geburtsstunde der des Amtes ist im Jahr 1923, die Anfänge liegen aber weiter zurück: König Ludwig II. unterschreibt im Mai 1886 das erste Flurbereinigungsgesetz in Bayern und ruft die Königlich-Bayerische Flurbereinigungskommission in München ins Leben. Im gleichen Jahr kommen neun Anträge für kleinere Verfahren aus dem Altlandkreis Uffenheim. Hauptziel ist in den Anfangsjahren das Schaffen von Wegen, damit die Landwirte zu ihren Feldern kommen.

Bis zum Ersten Weltkrieg gehen weitere 26 Anträge ein. München ist weit weg – die Arbeit verläuft schleppend. Daran ändert auch eine Unterabteilung in Würzburg ab dem Jahr 1915 wenig. Ein neues Flurbereinigungsgesetz tritt Anfang März 1923 in Kraft. Als Folge kommt es zur Gründung der Flurbereinigungsämter in München, Würzburg, Neustadt/Pfalz, Bamberg und Ansbach. Mitte Mai 1923 treten erstmals zehn Beschäftigte in Ansbach ihre Arbeit an.

Bodenneuordnung ist heute mehr als das Zusammenlegen von zersplittertem Grundbesitz, um sinnvoll und effektiv zu wirtschaften. Die Flurneuordnung ist zusammen mit der Dorferneuerung und der Integrierten Ländlichen Entwicklung eine nachhaltige Strukturhilfe für den ländlichen Raum. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe“, brachte es Wolfgang Neukirchner auf den Punkt. „Bei der Dorferneuerung und Flurneuordnung stehen die Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt. In der Praxis heißt das, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Es ist ein Prozess, bei dem Bürger Experten für ihren eigenen Lebensraum sind.“
Seit 1960 befindet sich der Sitz an prominenter Stelle über den Dächern der Stadt in der Philipp-Zorn-Straße. Rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Mittelfranken zuständig. Aktuell laufen 170 Dorferneuerungen und 100 Flurneuordnungen. Damit schafft die Behörde, attraktive Lebens- und Arbeitsverhältnisse für über eine halbe Million Bürgerinnen und Bürger. Daneben betreut das Amt 17 Integrierte Ländliche Entwicklungen: Rund 140 Städte und Gemeinden haben sich darin zusammengeschlossen und arbeiten interkommunal Seite an Seite, um ihre Dörfer voranzubringen.

Viele Festgäste haben in einem großen Zelt 100 Jahre Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken gefeiert.

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Drei Männer stehen vor einem mit einer großen weißen Decke verhüllten Kunstwerk.

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An einer Wand hängt ein riesiges buntes Kunstwerk. Es zeigt den Ausgleich zwischen Mensch mit einem großen Kopf und Natur.

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Projektchor aus ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

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