Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
MdB Hagl-Kehl informiert sich am Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern

Eine Frau mit FFP2-Maske sitzt an einem Tisch und trägt sich ein Gästebuch ein. Daneben sitz ein Mann, auch im Hintergrund ist ein Mann, beide mit Maske zu sehen.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, Abdruck honorarfrei

(27. Januar 2021) Landau a.d.Isar - Die parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Rita Hagl-Kehl (SPD), hat das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern besucht. Amtsleiter Josef Reidl, sein Stellvertreter Michael Kreiner und Abteilungsleiter Hartmut Hofbauer, informierten über die aktuelle Situation, insbesondere die Ausstattung des Amtes mit Personal, den Einsatz der Fördermittel und die langfristigen fachlichen Schwerpunkte der Behörde. Natürlich war auch die Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Arbeitsweise an der Behörde Thema des Gesprächs.

„Mehrere Faktoren prägen derzeit die Arbeit unseres Hauses“, so Reidl. Am gra-vierendsten wirke sich der starke personelle Umbruch aus. Bei sehr vielen Ab-gängen, allein 31 im Jahr 2020, entstehe ein enormer Verlust an Erfahrung und Wissen. Nach dem erfolgten Personalabbau können jetzt aber erfreulicherweise alle Abgänge ersetzt werden. „Derzeit befinden sich 33 junge Menschen bei uns in Ausbildung und wir konnten etliche Experten zusätzlich einstellen. Die Personal-perspektive stimmt zuversichtlich. Doch die nächsten Jahre werden noch durch teils erhebliche Engpässe beeinträchtigt sein, bis die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Lücken schließen können“, so der Behördenleiter.
Dieser beschränkten Personalkapazität stehen viele Anträge gegenüber. „Insge-samt laufen derzeit fast 453 aktuelle Verfahren und Projekte über ganz Nieder-bayern verteilt; die Nachfrage übersteigt eigentlich in allen Bereichen unsere Möglichkeiten“ erläuterte Reidl. Die absehbar größten Zukunftsaufgaben seien die Bereiche Klima, Boden, Landschaft, Wasser sowie die Entwicklung der Dörfer.

Mit der Initiative „boden:ständig“ soll Bodenerosion verhindert und der Zustand der Gewässer verbessert werden. So helfe man der Land- und Forstwirtschaft durch agrarstrukturelle Verbesserungen und schütze gleichzeitig Natur und Land-schaft. Entscheidender und schwierigster Faktor sei hier die Flächenverfügbar-keit, betonten die Behördenvertreter.
In den Dörfern stellt der bestehende und drohende Leerstand von Gebäuden eine zentrale Herausforderung für die Zukunft dar. Durch die Möglichkeiten der Dorfer-neuerung private und öffentliche Maßnahmen, wie den barrierefreien Umbau, zu fördern, wolle man diesem Trend begegnen.

Hier komme die verbesserte Finanzausstattung sehr gelegen, freut sich der Amtsleiter. Das Amt für Ländliche Entwicklung konnte im vergangenen Jahr ins-gesamt 20 Millionen Euro Fördermittel für Projekte in Niederbayern weitergeben. Er bedankte sich für die starke und erfolgreiche Unterstützung der Abgeordneten, gerade auch für die erheblichen Fördergelder aus der gemeinsamen Finanzierung mit Bundes- und Landesmittel.

Eine positive Entwicklung sieht Reidl bei der Integrierten Ländlichen Entwicklung -kurz „ILE“ genannt. Diese Form der interkommunalen Zusammenarbeit habe sich neben Flurneuordnung und Dorferneuerung zum stabilen dritten Standbein für die Arbeit des Amtes im Ländlichen Raum entwickelt. Insbesondere die Einführung eines sogenannten Regionalbudgets sei ein wichtiger Schritt, weil damit erstmals bei der ILE eine direkte, investive Förderung möglich werde. Staatssekretärin Hagl-Kehl zeigte sowohl zur Situation des Amtes insgesamt wie auch an einzel-nen Programmen hohes Interesse und ließ sich auch verschiedene Projekte er-läutern. Zum Thema Ausbau der Kernwegenetze gab Abteilungsleiter Hofbauer Auskunft.

Stellvertretender Amtsleiter Kreiner berichtete über die Initiative „Genussregion Niederbayern“. Frau Hagl-Kehl bewertete diesen Ansatz sehr positiv, da ihr die damit verbundene Regionalität sehr am Herzen läge.
Schließlich wurde auch die Bewältigung der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie im Arbeitsablauf des ALE besprochen. „Von den sieben Ämter für Ländliche Entwicklung in Bayern konnten wir die meisten Telearbeitsplätze bieten und fast die gesamte Belegschaft ins Homeoffice schicken“, so Reidl. Dies war neben der Ausstattung auch der exzellenten Unterstützung durch eigene Fachleute zu verdanken. Es bestand Einigkeit, dass hierdurch die Arbeit im Homeoffice für die Zukunft ganz allgemein zunehmen werde.