Verabschiedung Niederbayern
130 Jahre im Dienst für das ALE Niederbayern

Vier Herren posieren nebeneinander für ein Gruppenfoto. An der weißen Wand hinter ihnen hängen drei Gemälde.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche
Entwicklung Niederbayern
Abdruck honorarfrei

(6. Juli 2023) Landau a.d.Isar – Stolze 130 Jahre waren Peter Hauser, Helmuth Huber und Benno Wagenstaller insgesamt für das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern im Einsatz – und haben in dieser Zeit dafür gesorgt, die Heimat zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Stück lebenswerter zu machen. Jetzt verabschiedete Amtsleiter Hans-Peter Schmucker die drei Kollegen im Rahmen einer kleinen Feierstunde in den Ruhestand und bedankte sich für ihr jahrelanges Engagement für den ländlichen Raum.

„Ich hatte eine sehr gute Zeit am ALE Niederbayern“, blickt Technischer Amtsrat Peter Hauser, der seine Dienstzeit am ALE Niederbayern im Jahr 1974 begonnen hat, zufrieden zurück. Hauser, der aus Harburg, einem Ortsteil von Pilsting, stammt, begleitete in den 49 Jahren am ALE Niederbayern überwiegend Flurneuordnungen und Dorferneuerungen im Landkreis Freyung-Grafenau. Im Jahr 2012 beendete er erfolgreich die Ausbildungsqualifizierung für die dritte Qualifikationsebene (früher gehobener Dienst) mit der Staatsprüfung. Ein Höhepunkt in seiner beruflichen Laufbahn war, als das Dorf Ringelai im Jahr 2014 den Europäischen Dorferneuerungspreis gewonnen hat und er zusammen mit einer Abordnung nach Vals in der Schweiz zur Preisverleihung fahren durfte. Weitere außergewöhnliche Projekte stellen für ihn die Sanierung und Umnutzung des denkmalgeschützten „Schroi-Hauses“ zum Dorfgemeinschaftshaus in Wasching sowie das kürzlich eingeweihte Vollath-Hanse-Haus in Zenting dar, das ebenfalls saniert und zum Dorfgemeinschaftshaus umgenutzt wurde. Jetzt freut sich Hauser auf seinen Ruhestand: „Ich werde mich meinen Hobbies widmen und mich um alte Motorräder und den Garten kümmern und regelmäßig zum Schwimmen gehen“.

„Es waren doch meist schöne 49 Dienstjahre als Flurer mit netten und korrekten Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzten“, sagt Technischer Inspektor Helmuth Huber aus Reichersdorf, einem Ortsteil von Landau a.d.Isar, über seine Zeit am ALE Niederbayern. Er begann 1974 seine Dienstzeit und führte nach der Bundeswehrzeit hauptsächlich Vermessungstätigkeiten im Außendienst durch, zum Beispiel Absteckungen mit Maßband und Senkel im Verfahren Furth im Wald, Steinsatz und Aufmessung für die Umgehungsstraße Simbach am Inn oder Abmarkung und Aufmessung der Dorferneuerung Ast im Landkreis Landshut. Schwerpunkt seines Einsatzgebietes war aber in all den Jahren der Landkreis Rottal-Inn, so war er viel in Bad Birnbach, Gangkofen, Wurmannsquick und Schmiedorf im Einsatz. Von 1982 bis 1984 war Huber Vorsitzender der Hauptjugendvertretung am Staatsministerium und von 1984 bis 1998 Mitglied des örtlichen Personalrats bei der Gruppe der Beamten. Als unruhige Zeiten bleiben ihm die 90er Jahre in Erinnerung: „Die Reform der staatlichen Verwaltung, verbunden mit Stellenabbau, brachte viele Fragezeichen mit sich, ob und wie es mit der Flurbereinigung in Bayern weitergeht.“ Nun ist er gespannt auf den neuen Lebensabschnitt: „Ich freue mich darauf, noch mehr Zeit für Familie, Enkelkinder, Radfahren, Arbeiten mit und im Holz und den Garten zu haben“.

Benno Wagenstaller aus Winzer entschied sich nach seinem Vermessungsstudium und anschließender fünfjähriger Tätigkeit in verschiedenen Ingenieurbüros für den Eintritt in den Staatsdienst. 1987 begann er als Technischer Inspektoranwärter seine Laufbahn an der Flurbereinigungsdirektion in Regensburg, bevor er schließlich 1991 ans ALE Niederbayern wechselte. Dort war Wagenstaller anfangs für Dorferneuerungen und Flurneuordnungen im Landkreis Rottal-Inn, später hauptsächlich im Landkreis Regen zuständig. Wagenstaller war es in den 32 Jahren am ALE Niederbayern immer ein Anliegen, bei der Dorferneuerung den ursprünglichen, dörflichen Charakter der Orte herauszuarbeiten und wieder herzustellen. In den umfangreichen Dorferneuerungen Gotteszell, Kollnburg und Allersdorf ist ihm dies bestens gelungen. Die Orte Kollnburg und Allersdorf wurden beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ bzw. „Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahr 2009 auf Bezirksebene mit Gold und Silber ausgezeichnet. Großen Wert legte Wagenstaller immer auch auf einen großzügigen Ausgleich in der Landschaftspflege und die Wahrung der Landschaftselemente und Verbesserung des Biotopverbunds. Ein Glanzpunkt seines Wirkens war dabei das Verfahren Ruselmoore, wo in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Regen und der Gemeinde Kirchberg i. Wald das Naturschutzgebiet der Todtenau gesichert und erheblich aufgewertet wurde. Zuletzt war Wagenstaller Baurat und stellvertretender Sachgebietsleiter und in den Verfahren Flanitz, Obernaglbach, Kollnburg (Flur), Weißensteiner Pfahl und Steindieting als Projektleiter und TG-Vorsitzender aktiv.