Streuobst für alle!
Idyllisch und dringend notwendig

Zwei Herren stehen auf einer sommerlich blühenden Streuobstwiese.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche
Entwicklung Niederbayern
Abdruck honorarfrei

(14. September 2023) Landau a.d.Isar/Bad Griesbach – Starkregen, Gewitter, Hitzeperiode, Trockenheit – auch dieser Sommer hat deutlich vor Augen geführt, welch drastische Folgen die klimatischen Veränderungen hervorrufen. Die Wetterextreme sind für Mensch und Natur eine große Herausforderung. Anpassungen in der Flurgestaltung und Bodennutzung sind daher unbedingt nötig. Genau da setzt die Initiative „Flur Natur“ des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern an, mittels derer Struktur- und Landschaftselemente für artenreiche und klimafeste Landschaften gefördert werden. Ein gelungenes Beispiel ist die Streuobstwiese von Josef Grieshuber bei Sankt Salvator (Bad Griesbach).

Summende Bienen, krabbelnde Insekten, blühende Pflanzen – und dazwischen 25 Obstbäume: Die Streuobstwiese von Josef Grieshuber ist ein echtes Idyll inmitten des niederbayerischen Hügellandes. Er hat sich im Herbst vergangenen Jahres dazu entschlossen, die Streuobstwiese auf dem knapp 5000 Quadratmeter großen Grundstück anzulegen und dabei die 85-prozentige Förderung durch „FlurNatur“ in Anspruch zu nehmen. Zur Erhaltung und Steigerung der biologischen Vielfalt wurde zusätzlich zur Pflanzung der Obstbäume eine Wiese mit über 50 autochthonen Blumen- und Gräserarten angesät, berichtet Josef Grieshuber. Überzeugt habe ihn zudem die hohe Wasseraufnahmefähigkeit solcher Wiesen bei inzwischen immer öfter auftretenden Starkregenereignissen.

Genau das ist das Ziel von „FlurNatur“, erläutert Fabian Pex, zuständiger Projektleiter am ALE Niederbayern. Landschaftselemente zu bewahren und wiederherzustellen gehört zu den landeskulturellen Kernaufgaben der Ländlichen Entwicklung. In den Flurneuordnungen werden die erforderlichen Flächen bereitgestellt
und Maßnahmen finanziert. Wo keine Bodenordnung erforderlich bzw. möglich ist, bietet die Ländliche Entwicklung mit „FlurNatur“ für Kommunen und engagierte Menschen im ländlichen Raum Unterstützung bei der Planung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Die Ländliche Entwicklung fördert dabei die Planung und Anlage von Hecken, Feldgehölzen, Streuobstwiesen, Trocken- und Feuchtbiotopen, begrünten Abflussmulden, Erdbecken und Geländestufen.

Neben „FlurNatur“ hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten darüber hinaus vor einem Jahr das Förderprogramm „Streuobst für alle!“ im Rahmen des Streuobstpaktes ins Leben gerufen. Ziel des Streuobstpaktes ist, bis zum Jahr 2035 die Pflanzung von einer Million neuen Streuobstbäumen zu fördern. Das Förderprogramm „Streuobst für alle!" wird über die Ämter für Ländliche Entwicklung abgewickelt. Wie Projektbetreuer Pascal Weber schildert, können die Anträge hierzu von niederbayerischen Vereinen, Kommunen und Verbänden digital am ALE Niederbayern gestellt werden. Im Rahmen von „Streuobst für alle!“ wird der Kauf hochstämmiger Obstgehölze mit bis zu 45 Euro der Bruttokosten pro Baum gefördert.

Genauere Informationen zu „FlurNatur“ und „Streuobst für alle!“ erteilen gerne die zuständigen Projektbetreuer am ALE Niederbayern (Telefon 09951/940-443 und -444).