Dorferneuerung
Ein Gemeinschaftshaus, das seinen Namen verdient

Viele Personen aus Viechtafell überzeugten sich vom Baufortschritt.Zoombild vorhanden

ALE Niederbayern

(20. November 2023) Viechtafell - „Der Weg zum Erfolg ist meistens eine Baustelle“, heißt es in einem Sprichwort. Die Bürgerinnen und Bürger des kleinen Orts Viechtafell (Gemeinde Prackenbach, Landkreis Regen) würden dies wahrscheinlich sofort unterschreiben. Denn schon seit vielen Jahren wünschen sie sich ein Dorfgemeinschaftshaus. Nun geht dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung. Im Rahmen der Dorferneuerung, die vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern begleitet und gefördert wird, wird jetzt fleißig am neuen Treffpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger gebaut. Möglich ist dies nur, weil alle kräftig mit anpacken und enorme Eigenleistung hineinstecken.

Dieses Dorfgemeinschaftshaus hat seinen Namen wahrlich verdient: Denn wie groß der Zusammenhalt in Viechtafell ist, merkt man daran, wie sehr sich die Bürgerinnen und Bürger – und zwar generationenübergreifend – beim Bau des Gebäudes einbringen. Sämtliche Arbeiten erledigen sie selbst – mit Unterstützung durch den gemeindlichen Bauhof. Und wer nicht handwerklich mithilft, kümmert sich um die Verpflegung der fleißigen Arbeiter. Schon jetzt ist die Baustelle so zum beliebten Treffpunkt für Jung und Alt geworden.

Das Dorfgemeinschaftshaus stellt den Schlusspunkt der Dorferneuerung dar, die schon viele Jahre läuft und den Ort erheblich aufgewertet hat, wie Projektleiter Sebastian Moßandl vom ALE Niederbayern schildert. Von Seiten des ALE Niederbayern wurde im Rahmen der Dorferneuerung für das Dorfgemeinschaftshaus eine maximale Förderung von 65 Prozent der Kosten gewährt. Die Kosten, die beim Bau entstehen, sind dank der Eigenleistung der Dorfgemeinschaft hauptsächlich Materialkosten.

In Viechtafell entsteht im Rahmen der Dorferneuerung ein Dorfgemeinschaftshaus. Zoombild vorhanden

ALE Niederbayern

Geht es nach der Vorstellung der Viechtafeller Bürgerinnen und Bürger, soll das neue Dorfgemeinschaftshaus künftig der kulturelle Mittelpunkt des Ortes werden. Vereine können dort ihre Treffen abhalten genauso wie Kinder-, Jugend- oder Seniorengruppen. Und auch gesellige Veranstaltungen wie Weihnachtsmarkt oder Maibaumaufstellen sollen dort stattfinden, um die Dorfgemeinschaft zu stärken und Leben in die Ortsmitte zu bringen. Während kleinere Veranstaltungen im Haus durchgeführt werden können, besteht die Möglichkeit, durch den angebauten Stadel auch größere Feste abzuhalten.

Als zuständiger Projektleiter weiß Sebastian Moßandl, wie viel Herzblut und Leidenschaft seitens der Dorfbewohnerinnen und -bewohner in dem Projekt stecken. Trotz einer intensiven und langen Planungsphase haben sie sich nicht entmutigen lassen und ihre Vision weiterverfolgt. Mit Erfolg: „Der Baufortschritt ist gewaltig“, freut sich Moßandl. Er kann sich durchaus vorstellen, dass dieses Modell Vorbildcharakter für andere Kommunen haben könnte – gerade in Zeiten klammer Haushaltskassen. Denn: „Ohne die Einbringung der Eigenleistung hätte das Projekt schlichtweg nicht realisiert werden können.“ Auch Bürgermeister Andreas Eckl zeigt sich beim Ortstermin begeistert.

Neben der finanziellen Ersparnis hat das Einbringen der Eigenleistung einen weiteren positiven Nebeneffekt, so Projektleiter Moßandl: „Wer an einem Projekt mitarbeitet, baut eine starke Verbindung dazu auf und schätzt es auch viel mehr. Das ist hier in Viechtafell ganz deutlich zu spüren.“ Nächstes Jahr soll das Dorfgemeinschaftshaus fertig sein und eingeweiht werden – bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Doch für die Viechtafeller Bürgerinnen und Bürger ist das kein Problem: „Gemeinsam schaffen wir auch das noch“, sind sie überzeugt – und man merkt ihnen an, wie stolz sie auf das bereits Erreichte sind.