Flurneuordnung
Eine Entscheidung für die Zukunft

Zwei Damen und drei Herren stehen im Sitzungssaal des Arnstorfer Rathauses. Die Herren in der Bildmitte halten eine Urkunde in ihren Händen.Zoombild vorhanden

Foto: Markt Arnstorf

12. Dezember 2023 Geiselsdorf - Zersplitterter Grundbesitz, die wenigen vorhandenen Wege sind in einem schlechten Zustand und nicht abgemarkt: das sind die Probleme in der Flur südlich von Geiselsdorf (Markt Arnstorf, Landkreis Rottal-Inn). Abhilfe soll eine Flurneuordnung schaffen, die vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern begleitet und mit 100.000 Euro gefördert wird. Amtsleiter Hans-Peter Schmucker gab jetzt offiziell den Startschuss für das Verfahren und überreichte Bürgermeister Christoph Brunner die Einleitungsurkunde.

Das Verfahrensgebiet Geiselsdorf liegt im Süden der Marktgemeinde Arnstorf, es erstreckt sich vom südlichen Ortsrand von Geiselsdorf bis zum Nordrand der Waldbereiche „Esterl“ und „Brand“. Es hat eine Größe von rund 100 Hektar, insgesamt sind 14 Besitzstände beteiligt. Das Gebiet ist geprägt von einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. In der Feldflur sind nur wenige Gehölzstrukturen vorhanden, eine Biotopvernetzung ist nicht erkennbar. Insgesamt ist der Grundbesitz im Verfahrensgebiet zersplittert und erfordert dringend eine Neuordnung. Das landwirtschaftliche Wegenetz ist in einem schlechten Zustand und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Wie Projektleiterin Ines Altmann schildert, war zunächst nur geplant, einen freiwilligen Landtausch durchzuführen. Denn wenn wenige Tauschpartner ganze Flurstücke tauschen wollen und das vorhandene Wegenetz den Anforderungen genügt, ist der Freiwillige Landtausch der schnellste Weg zu Ziel. Als aber der Wunsch nach dem Bau neuer Wege auftauchte, war klar, dass das Amt mit einem anderen Instrument den Grundstücksbesitzern helfen kann: Ein vereinfachtes Flurneuordnungsverfahren ist nun das Mittel der Wahl. Im Zuge des Verfahrens wird der Grundbesitz nach aktuellen wirtschaftlichen Erfordernissen hinsichtlich Form und Größe neu geordnet. Auch die nötigen Vermessungsarbeiten, die Berichtigung der Karten und die Aktualisierung des Grundbuchs können damit kostengünstig erfolgen.

Die Beteiligten werden das landwirtschaftliche Wegenetz nach ihren Anforderungen selbst entwerfen und die Wege mit Förderung durch das ALE Niederbayern bauen. Alle Grundstücke sind dann erschlossen, die Zufahrten rechtlich gesichert. Eingriffe in den Naturhaushalt werden ausgeglichen und darüber hinaus das Biotopnetz verdichtet. All dies wäre mit einem freiwilligen Landtausch nicht möglich gewesen.

Amtsleiter Schmucker betonte: „Wir bieten für jede Aufgabenstellung die passende Lösung.“ Diese Flurneuordnung sei die richtige Entscheidung für die Zukunft, bei der die Landwirte die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und damit die Sicherung der Lebensgrundlagen gewährleisten. Da alle Entscheidungen gemeinsam von den Beteiligten getroffen werden, ist die Wahl eines Vorstands aus der Mitte der Grundstücksbesitzer der nächste Schritt. Diese Wahl findet Anfang des kommenden Jahres statt.