Dorferneuerung
Beliebter Treffpunkt mitten im Ort

Bürgermeisterin und Amtsleiter stehen nebeneinander im Bürgerhaus Haunersdorf und halten den Schlussbescheid in den Händen.Zoombild vorhanden

Monika Bergbauer/Markt Simbach

Landau, 14. Dezember 2023 Jahrelang stand das ehemalige Wirtshaus mitten im Ort Haunersdorf leer. Dank der Initiative „Innen statt Außen“ hat sich aus dem einstigen „Sorgenkind“ ein wahres Schmuckstück – und vor allem ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt – entwickelt. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern förderte die Maßnahme im Rahmen der einfachen Dorferneuerung (eDE) mit rund 1,3 Millionen Euro. Jetzt wurde der Schlussbescheid offiziell von Amtsleiter Hans-Peter Schmucker an Simbachs zweite Bürgermeisterin Petra Schulte übergeben.

Das ehemalige Gasthaus Mittermeier liegt in der Dorfmitte in unmittelbarer Nähe zur Kirche, der Feuerwehr und dem Jugendübernachtungshaus. Es war bereits im Urkataster zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfasst und war lange Zeit Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Anfang 2011 erwarb der Markt das bereits zehn Jahre leer stehende Anwesen mit dem Ziel, ein Bürgerhaus für die Dorfgemeinschaft zu errichten. Durch die Generalsanierung entstanden ein Veranstaltungssaal und Räumlichkeiten für Jugend, Senioren, Vereine und Mutter-Kind-Gruppen.

Amtsleiter Schmucker war bei seinem Besuch im generalsanierten Bürgerhaus voll des Lobes. „Mit der qualitativ hochwertigen Sanierung ist es gelungen, einen Leerstand zu beseitigen, Flächen zu sparen und den eigenständigen Charakter des Dorfes zu bewahren“, so Schmucker. Damit habe man ein Stück niederbayerischer Heimat und prägender Baukultur für die nächsten Generationen erhalten können. Die Entscheidung für den Umbau des ortsbildprägenden und geschichtsträchtigen Gebäudes und damit gegen einen Abriss sei richtig gewesen.

Die für die Generalsanierung vom ALE Niederbayern bereit gestellten Fördermittel in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro stammen aus der Initiative „Innen statt Außen“. Mit ihr werden die ländlichen Gemeinden bei der Innenentwicklung unterstützt. Ziel ist, leerstehende Gebäude wieder einer Nutzung zuzuführen und die Ortskerne mit neuem Leben zu füllen. Genau das ist in Haunersdorf gelungen: Das Bürgerhaus ist zu einem beliebten Begegnungsort geworden – und die Dorferneuerungsmaßnahme damit zu einem Leuchtturmprojekt für andere Kommunen.

Zweite Bürgermeisterin Petra Schulte konnte bestätigen, dass das Haus vielfältig und regelmäßig genutzt werde. Indiz dafür, dass hier wirklich Bedarf an öffentlichen Räumen vorhanden war, floriere doch das Dorfleben in Haunersdorf ganz besonders. Sie hob heraus, dass sich die Dorfvereine und engagierte Personen im Besonderen um dieses Bürgerhaus annehmen. Deutlich wurde das auch wieder in der Gaststube, die derzeit weihnachtlich geschmückt ist. Der Markt Simbach sei dankbar für diese tatkräftige Förderung und Unterstützung seitens des Staates, die das Projekt schließlich erst ermöglichte.

Die Dorferneuerung ist ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der Verwaltung für Ländliche Entwicklung – und das Herzstück der positiven Entwicklung der ländlichen Regionen. Zwei Drittel der Gemeinden Bayerns profitierten in den vergangenen 40 Jahren davon. Ihre Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse konnten nachhaltig verbessert, lebendige und funktional vielfältige Ortszentren gestärkt und eine flächensparende Siedlungsentwicklung unterstützt werden.

Das Interesse daran und an den weiteren Instrumenten der Ländlichen Entwicklung ist nach wie vor enorm: „In Niederbayern arbeiten wir mit rund 80 Prozent aller Kommunen in insgesamt circa 450 Projekten mit Tausenden von Einzelmaßnahmen partnerschaftlich zusammen“, betonte der Amtsleiter. Eine dieser Gemeinden ist der Markt Simbach mit den Dorferneuerungen in Haunersdorf und Ruhstorf. Außerdem nutzt Simbach das Angebot der ländlichen Entwicklung auch in dem „boden:ständig“-Projekt „Allianz Mittlere Vils“, in mehreren Flurneuordnungen, Freiwilligen Landtäuschen oder in Infrastrukturprojekten.